Kinder und Katzen

Leider erreichen uns häufig Anfragen, dass Katzen abgegeben werden "müssen", weil sich ein zweibeiniger Erdenbürger ankündigt bzw. das Licht der Welt erblickt hat.

Wir wollen ein wenig zur Aufklärung beitragen.

Schwangerschaft / Toxoplasmose

Immer wieder hört und liest man im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Katzen von und über Toxoplasmose. Werdende Mütter, Väter, Großeltern und der Rest der Verwandtschaft und Bekanntschaft warnen vor dem großen Übel.
Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit, die von Katzen auf den Menschen übertragbar ist. Findet während der Schwangerschaft eine Erstinfektion mit dieser Krankheit statt, kann diese zu Schäden am Ungeborenen führen.

Der Hauptinfektionsherd von Toxoplasmose ist der Verzehr von rohem oder nicht ausreichend erhitztem Fleisch. Die Infektion sowie die Erkrankung verläuft zumeist vom Menschen unbemerkt und hat keinerlei gesundheitliche Folgen. So kann es durchaus sein, dass Frauen, die eine Schwangerschaft planen, bereits einmal an Toxoplasmose erkrankt waren, ohne dieses bemerkt zu haben. Um dieses herauszufinden, kann man einen Bluttest durchführen lassen. Zeigt dieser bereits an, dass schon einmal eine Infektion vorlag, besteht keinerlei Gefahr, dass eine Ansteckung ausgehend von einer Katze das Ungeborene schädigen kann.

Erstes Gebot also für werdende Mütter: Keine Steaks medium, kein rohes Gehacktes!

Nun zu unseren Katzen:
Auch sie sollten nicht mit rohem Fleisch gefüttert werden, da sie ebenfalls auf diesem Weg infiziert werden können. Wenn sie infiziert sind, kann man sich auch anstecken.

Aber bitte beachten Sie:
Die Erreger befinden sich im Kot. Und sie müssen vom Kot direkt in den menschlichen Körper gelangen. Wie soll das gehen?
Wenn man ganz normale Hygienemaßnahmen beachtet, sollte eine Ansteckungsgefahr gen Null gehen ?

Hinzu kommt, dass die Erreger in frischem Kot nicht ansteckend sind. Sie werden es erst nach 2 - 3 Tagen. Ein tägliches Reinigen der Katzentoilette sollte sowieso eine Selbstverständlichkeit sein!

Wie kann man nun die Gefahr, die von Katzen ausgeht, noch weiter reduzieren? Ganz einfach. Während der Schwangerschaft sollte die werdende Mutter die Katzentoiletten meiden. Hier können die zukünftigen Väter ihren Obolus leisten ;-)  oder die Schwangere benützt Einweg-Handschuhe.
Das wars!

Es ist traurig, wie viele Katzen aufgrund von Panikmache weggegeben werden, dabei ist, wie beschrieben, die Gefahr (bei entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen) minimalst ? und mit ein wenig Umsicht kann man sie noch weiter reduzieren, wenn nicht sogar ausschließen. 

Ein kleiner Erdenbürger kommt in einen Katzenhaushalt

Wenn Katzenhalter Eltern werden, ist die Freude groß! Oft ist man aber auch verunsichert: Droht vom Vierbeiner Gefahr für die Gesundheit des Kindes?
Kann Eifersucht auf das Neugeborene zum Problem werden?

Wir wollen Ihnen Mut machen!
Voraussetzung ist allerdings, dass Sie aktive Hilfestellung leisten!
Oft ist es so, dass eine Katze quasi vom Himmel fällt, Ihnen zugelaufen ist o.ä.
 - der zweibeinige Nachwuchs lässt sich da etwas mehr Zeit ;-)
Genug, um ausführlichst zu planen.

Bislang war die Katze "Kind im Haus" und somit die Nummer Eins. Das wird sich von nun an ändern, denn das Hauptaugenmerk wird sich in Zukunft auf den zweibeinigen Nachwuchs konzentrieren.
Für die meisten Katzen ist dies verständlicherweise eine Zäsur in ihrem Leben!

Bereits vor dem Einzug des kleinen Zweibeiners kann man die Katze mit dessen Geruch vertraut machen, indem man z.B. ein Handtuch / Windel aus der Klinik mit nach Hause bringt und in die Nähe des Schlafplatzes der Katze legt.
     
Beim konkreten Einzug muss man das Tier an die neuen Gegebenheiten gewöhnen. Dazu gehört auch, dass die Katze sich dem Baby nähern und es beschnuppern kann - hier haben Sie ja schon vorgearbeitet! Man sollte dabei immer anwesend sein, damit man die Reaktionen des Tieres auf diese Neuerung beobachten kann. Dieser erste Schritt ist in aller Regel schnell geschafft.

Es halten sich hartnäckige Behauptungen in "Zeitschriften für Eltern", dass Katzen sich auf Babies gelegt hätten und es dabei zum Erstickungstod kam.
Vergessen Sie es! Bislang ist kein einziger Fall überliefert.
Dennoch sollten Sie Ihre Katze nicht unbeaufsichtigt mit Ihrem Baby alleine lassen. Nehmen Sie ihre Samtpfote immer mit hinzu, wenn Sie sich mit dem Baby beschäftigen, lassen sie die Katze ruhig an ihm schnuppern

Auch wenn das Baby jetzt die Hauptrolle spielt, sollte man sein Tier nicht vergessen - es war doch schließlich einmal die Nummer Eins im Haushalt und kennt es evtl. nicht anders. Es könnte ansonsten mit Frustration reagieren, diese äußert sich in aller Regel durch Unsauberkeit. Überlegen Sie bitte: Eine andere Möglichkeit hat eine Wohnungskatze ja nicht, ihre Ängste/Unsicherheiten zu zeigen. Viele Freigänger, die mit dieser "Vernachlässigung" nicht klar kommen, suchen sich ein neues Zuhause und wandern ab.
All dies muss nicht sein! Das tägliche Spielprogramm sollte unbedingt beibehalten werden. Auch wenn Sie quasi alle Hände voll zu tun haben, die Zeit für ein liebevolles Wort für Ihre Katze darf nicht fehlen. Auch verbale Streicheleinheiten zählen!
Mögliche Gesundheitsrisiken lassen sich auf ein Minimum reduzieren, wenn man auf Sauberkeit und Hygiene achtet und die Katze regelmäßig vor äußeren Parasiten schützt und entwurmen lässt.

Sind die Kinder erst einmal älter, sollte man ihnen von Grund auf beibringen, wie man mit einer Katze umgehen muss, dazu gehört u.a. das richtige Hochheben des Tieres, dass man es nicht ärgert, geschweige denn schlägt.

Hierbei sollten Sie mit gutem Beispiel vorangehen. Gehen Sie respektvoll mit der Katze um und vermitteln Sie dies von Anfang an Ihrem Kind. Es wird schnell lernen, dass man das Tier beim Fressen und Schlafen nicht stört.
Erklärt man den Kindern ausführlich all diese Notwendigkeiten und begründet sie überzeugend, spricht nichts dagegen, dass diese Spielregeln befolgt werden - und Kind und Katz gute Freunde werden.

 

Seien Sie versichert: Es gibt ein harmonisches Zusammenleben zwischen Kleinkind und Katze! - Und es gibt nichts Schöneres, als beide gemeinsam aufwachsen zu sehen!